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ReFuelEU Aviation Verordnung setzt auf Steigerung von SAF

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Nachhaltige Flugkraftstoffe haben in der Luftfahrtindustrie stark an Bedeutung gewonnen, da sie herkömmliche fossile Flugkraftstoffe ersetzen können. Das Interesse wird durch den Mangel an nachhaltigen Alternativen gefördert, da wasserstoff- oder elektrobetriebene Flugzeuge als nicht praktikabel und kurzfristig nicht finanzierbar gelten. Die europäische Union hat die Wichtigkeit von Sustainable Aviation Fuel (SAF) im Green Deal verdeutlicht und untermauert im ReFuelEU Aviation Verordnungsentwurf den Einsatz von SAF mit klaren Zahlen. Was genau beschreibt der Verordnungsentwurf und welche Auswirkungen hat er auf den SAF-Markt in den nächsten Jahren? Hier erfahren Sie mehr.

Sustainable Aviation Fuel – die im Flugverkehr wichtigste CO2-Einsparung

Der Europäische Green Deal definiert nachhaltige Flugkraftstoffe als Schlüsselfaktor für die Reduzierung von Emissionen im Flugverkehr. Schließlich erzielt man damit, neben weiteren umfangreichen Maßnahmen wie klimafreundlichen Starts und Landungen, Routenänderungen oder leichteren Flugzeugen, die größte Reduzierung von CO2-Emissionen in der Flugbranche (siehe IATA – Fly Net Zero). 

Im nachgeschärften Maßnahmenpaket Fit for 55 wird die Verringerung der Emissionen um 55 % bis 2030 (gegenüber dem Stand von 1990) festgelegt. Im sogenannten ReFuelEU Aviation-Entwurf wird dieses Ziel für die Luftverkehrsbranche konkretisiert. Nachhaltiger Flugkraftstoff soll gefördert und sein Anteil im konventionellen Kerosin erhöht werden.

Der Verordnungsentwurf unterstützt damit die in anderen Initiativen getroffenen Defossilisierungmaßnahmen in der Luftfahrt, wie zum Beispiel der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie oder dem EU-Emissionshandelssystem.

 

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ReFuelEU Aviation Verordnung gibt klaren Auftrag zum SAF-Produktionsausbau

Mit der ReFuelEU Aviation Verordnung sehen die Hersteller von nachhaltigem Flugkraftstoff eine Stärkung und klare Ausrichtung für einen regulierten höheren Bedarf. Die konkrete zu erreichende Quotenregelung verdeutlicht dies. Sie beinhaltet alle europäischen Flughäfen und deren startende Flugzeuge. 

Die Forderung definiert folgende Anteile an nachhaltigem Flugkraftstoff:

Gesamtanteile am Kraftstoffmix

  2025 2030 2035 2040 2045 2050
Prozentsatz der im Luftverkehr verwendeten SAF:  2 % 6 % 20 % 34 % 42 % 70 %
Davon: Synthetische Kraftstoffe (oder E-Fuels): - 1,2 % 5 % 15 % 20 % 35 %

(Quelle: European Council)

Um das SAF-Mandat zu erfüllen, müssen die Kraftstoffe aus Rohstoffen hergestellt werden, die in Anhang IX Teil A oder Teil B aufgeführt sind.

 

Was heißt eigentlich?

… SAF?
Sustainable Aviation Fuel ist ein nachhaltiger Ersatz für fossile Flugkraftstoffe. SAF wird nicht aus Erdöl raffiniert, sondern aus nachhaltigen Rohstoffen wie landwirtschaftliche Rückstände, gebrauchtes Speiseöl oder nicht fossilem CO2 hergestellt.

... Biokerosin?
Biokraftstoffe werden aus Pflanzen hergestellt, die speziell zu diesem Zweck angebaut werden, z. B. Raps, Mais, Getreide, Zuckerrüben, Raps, Palm- oder Sojaöl. Dieser Kraftstoff der 1. Generation kann auch als Lebens- oder Futtermittel verwendet werden. Für Biokraftstoffe der 2. Generation werden Pflanzen oder Pflanzenteile, wie z. B. Zellulose, verwendet, die nicht essbar sind. Außerdem kann nachhaltiger Flugkraftstoff SAF aus Reststoffen wie Lebensmittelabfällen und gebrauchtes Speiseöl in verschiedenen Verfahren hergestellt werden.

… synthetische Kraftstoffe bzw. E-Fuels?
Sogenannte Elektro-Kraftstoffe gehören zu den synthetischen Kraftstoffen und werden aus Strom und CO2 gewonnen. Klimaschonender wird es, wenn der Produktionsprozess nachhaltig gestaltet und grüner Strom aus Wasser-, Sonnen- und Windenergie genutzt wird. Großen Erfolg verspricht hier das Power-to-Liquid-Verfahren (PtL).

 

Da der Flugverkehr auch langfristig auf drop-in-fähige Kraftstoffe angewiesen sein wird, muss sichergestellt werden, dass bei der Herstellung der Kraftstoffe entsprechend wenig Treibhausgas-Emissionen entstehen. Dies kann sowohl mit synthetischem Elektro-Kraftstoff als auch mit Biokerosin angegangen werden.


Fazit:

Mit der anstehenden ReFuelEU Aviation Verordnung wird der SAF-Markt deutlich gestärkt. Hersteller wie Haltermann Carless, der als erster kommerzieller Produzent in Deutschland in den SAF-Markt einsteigen möchte, investieren weiter in neue Technologien und Anlagen und sehen ihre nachhaltige Ausrichtung bestätigt. Klare Zielformulierungen sind damit nicht nur ein Auftrag für SAF-Hersteller, sondern vor allem eine deutliche Perspektive für nachhaltiges Fliegen bzw. mehr Klimaschutz in der Flugindustrie.      

     

Lesen Sie mehr: 


Nur soviel vorab:

Haltermann Carless plant ab dem Jahr 2026 in Speyer jährlich 60.000 Tonnen moderne Biokraftstoffe, nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels) und erneuerbare Kohlenwasserstoffe aus zuckerhaltigen landwirtschaftlichen Reststoffen der 2. Generation zu produzieren. Erfahren Sie mehr zu unseren SAF-Ambitionen. 

 

Themen: Nachhaltigkeit, Sustainable Aviation Fuel (SAF)

Autor: Chris Hutchinson

Autor: Chris Hutchinson

Chris Hutchinson ist Head of Corporate Development & Sustainability bei Haltermann Carless. Er ist verantwortlich für die Weiterentwicklung der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie. Dazu gehören beispielsweise die Ausrichtung des Portfolios auf erneuerbare Produkte sowie die Verbesserung der CO2-Bilanz in den Produktionsbetrieben. Seit über 20 Jahren im Unternehmen, verfügt er über umfangreiche Expertise im Bereich Vertrieb, Einkauf und Corporate Development.
T: +44 1372 380416 E-Mail: CHutchinson@h-c-s-group.com

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