BIOGENER FEEDSTOCK

Biogene Rohstoffe, auch als biogene Materialien oder Biomasse bezeichnet, sind organische Materialien, die aus lebenden Organismen oder ihren Abfallprodukten stammen.

Es gibt viele Quellen für Biomasse. Aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten und der damit verbunden Tank-Teller-Problematik bzw. Fragestellung zusätzlicher Landnutzung, werden Non-Food-Quellen wie Abfall- und Reststoffen aus der Forst- und Agrarwirtschaft bevorzugt. Die EU hat im sogenannten Annex IX der Richtlinie für Erneuerbare Energien (RED II) Nachhaltigkeitskriterien für die energetische Nutzung von Biomasse aufgestellt und damit klar geregelt, welche Stoffe zulässig sind, um langfristig und nachhaltig Produkte herstellen zu können.

Der Vorteil biogener Rohstoffe ist, dass sie erneuerbar und im großen Maßstab bereits heute verfügbar sind. Zudem können sie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Biomasse spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung nachhaltigerer Produkte und Verfahren in der Chemieindustrie, Energieerzeugung, Landwirtschaft und weiteren Bereichen. In vielen Fällen können biogene Rohstoffe fossile oder synthetische Rohstoffe ersetzen.

MASSENBILANZVERFAHREN

Das Massenbilanzverfahren ist ein zentraler Schritt Richtung vollständiger Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie.

Das Prinzip der Massenbilanzierung ermöglicht ein hohes Maß an Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Es ist ein wesentliches Instrument, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen als Rohstoff zu reduzieren und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

In der Praxis werden dabei fossile Rohstoffe mit alternativen Rohstoffen mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitseigenschaften – also recycelte, nachwachsende oder biobasierte Rohstoffe - gemischt und gemeinsam verarbeitet, um ein kohlenstoffärmeres Produkt herzustellen.

Nach dem Verfahren der Massenbilanz wird die verwendete Menge an nachwachsenden Rohstoffen bestimmten Produkten entsprechend deren individueller Rezeptur rechnerisch zugeordnet. Bei massenbilanzierten Produkten ist daher der biogene Kohlenstoff im Endprodukt nicht sicher nachweisbar.

Ein wichtiges Gütesiegel ist die ISCC PLUS-Zertifizierung. Die International Sustainability & Carbon Certification (ISCC) ist ein weltweit anerkanntes System für recycelte und biobasierte Materialien.

ZIRKULÄRE PRODUKTE

Zirkuläre Produkte sind Teil eines Ansatzes, der als "Circular Economy" oder "Kreislaufwirtschaft" bekannt ist. Bei der Circular Economy geht es darum, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu minimieren und Umweltauswirkungen der Produktion zu reduzieren und Entsorgung von Produkten zu minimieren.

Im Kontext der Circular Economy werden Produkte so gestaltet und hergestellt, dass sie über ihren Lebenszyklus hinweg wiederverwendet, repariert, recycelt oder auf andere Weise in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden können.

Dieser Ansatz wird in verschiedenen Branchen und Sektoren immer wichtiger, da die Welt sich verstärkt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz konzentriert.