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Wasseraufbereitung: Ressourcenschonung für den wertvollsten Rohstoff

16.6.2023 , Dr. André Rosehr

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Bereits 1992 erkannte die Weltgemeinschaft, dass wasserwirtschaftliche Nachhaltigkeitskonzepte von entscheidender Bedeutung sind und beschloss das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Seitdem gehört der Schutz der Wasserressourcen zu den größten Aufgaben der Vereinten Nationen und ist im 6. Nachhaltigkeitsziel verankert. Die Wasseraufbereitung spielt bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele eine zentrale Rolle. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr zum Thema Wasserrecycling, Aufbereitungsverfahren und warum die Industrie Teil der Lösung ist.

 

Wasseraufbereitung – damit Wasserknappheit nicht mehr die Norm ist

Dass Wasserknappheit mittlerweile besorgniserregender Alltag ist, wird Jahr für Jahr spürbarer - steigende Trinkwasserpreise, ausgetrocknete Fluss- und Seenlandschaften, Wassernotstand. Im UN-Weltwasserbericht 2023 wird der Mangel als aktueller weltweiter Zustand klar artikuliert. Der sorgsame Umgang mit Wasser und die Sensibilisierung für das Thema ist daher inzwischen Teil vieler Lehrpläne in Schulen. Doch neben den privaten Haushalten, sind ebenso Konzepte in der Landwirtschaft und der Industrie gefragt, denn hier ist der Wasserverbrauch besonders hoch. Die Industrie benötigt Wasser für verschiedene Bereiche in der Produktion - ob als Kühlwasser oder Prozesswasser (auch Brauchwasser, Betriebswasser oder Nutzwasser) - das Wasser lässt sich wie das kommunale Abwasser nicht immer unbehandelt in öffentliche Kanalnetze einleiten. 

 

Wasserverbrauch durch Wasseraufbereitung schonen

Mit dem Thema Wasseraufbereitung beschäftigte sich im Herbst 2022 auch die EU in Brüssel und legte eine Neufassung der EU-Abwasserrichtlinie vor. Neben strengeren Regularien, rückt vor allem die Anpassung an den Green Deal, neue Verschmutzungsquellen wie Mikroplastik, aber auch mehr Transparenz in den Vordergrund.

Damit ist neben der Verringerung des Wasserverbrauchs die Aufbereitung von Abwässern zentraler Schwerpunkt, um die Wasserressource zu schonen und ihre Qualität für den Wiedergebrauch zu überwachen und zu garantieren. Das gilt nicht nur für kommunale Abwässer, sondern auch für die wasserintensive Industrie, die mit der Wasseraufbereitung einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft trägt.

Dies ist durch die Verordnung (EU) 2020/741 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Mai 2020 über Mindestanforderungen für die Wasserwiederverwendung geregelt und wird im Juni 2023 in allen Mitgliedsstaaten in nationales Recht überführt. Sie sorgt dafür das Abwasser gereinigt zum Beispiel wieder für die Landwirtschaft nutzbar wird.

Wasseraufbereitung wirkt somit Wasserknappheit entgegen und ist wichtiger Bestandteil zukünftiger weltweiter Wasserwirtschaft.

 

Verschiedene Verfahren ermöglichen eine Wasseraufbereitung 

Weltweit ist die Wasseraufbereitung und ihre verschiedenen Wasserreinigungsverfahren ein wichtiger Baustein zum Schutz der Trink- und Grundwasserressourcen. Dabei gibt es je nach Abwassertyp und inhaltlicher Zusammensetzung verschiedene Verfahren zur Wasseraufbereitung:

  • Mechanische Aufbereitung (z. B. Rechen, Siebe, Filter)
  • Physikalische Verfahren (z. B. Belüftung, Verdüsung, Sedimentation, Flotation, Adsorption, Vakuumverfahren, thermische Einwirkungen)
  • Chemische Verfahren (z. B. Oxidation, Desinfektion, Flockung/Koagulation, Entkarbonisierung)
  • Membranverfahren (z. B. Nanofiltration, (Umkehr-)Osmose)
  • Biologische Verfahren (aerobe Abwasserreinigung z.B. Belebtschlammverfahren, Schlammfaulung)

Die Wasseraufbereitung bzw. Abwasserreinigung erfolgt in kommunalen oder industriellen Klärwerken, die mehrere Reinigungsverfahren anwenden. Klärwerke setzen oftmals ein dreistufiges Verfahren ein. Moderne Kläranlagen können eine zusätzliche vierte Reinigungsstufe haben, um Mikroverunreinigungen zu beseitigen.

 

 

Was ist Abwasser?

Der Begriff Abwasser wird in Deutschland in §54 Abs. 1 des Wasserhaushaltgesetz definiert. Einfach gesagt handelt es sich um Wasser, das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch seine natürlichen Eigenschaften verändert hat. Schmutzstoffe im Abwasser können in gelöster oder ungelöster Form vorliegen sowie als organische Verbindungen (Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate). Das Ziel der Abwasserbehandlung ist die Beseitigung dieser Stoffe und eine Wiederherstellung der natürlichen Wasserqualität. Gem. § 57 WHG muss in  Deutschland das Abwasser vor Direkteinleitung in Gewässer nach dem aktuellen Stand der Technik gereinigt werden.

 

Fazit

Wasser eine der wichtigsten Ressourcen der Welt. Die Verschmutzung von Wasser hat unabsehbare Folgen, sodass die Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung stetig an Bedeutung gewinnen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Wassermangel und Schonung der Wasserressourcen. Mit verschiedenen Reinigungsverfahren wie beispielsweise der Flockung, einer chemischen Reinigung, kann Wasser aufbereitet und wieder der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden. Wasseraufbereitung und Reinigungsverfahren sind daher wichtige Maßnahmen, damit die Verfügbarkeit und nachhaltige Nutzung von Wasser für alle Menschen gewährleistet werden kann (6. UN SDG (Nachhaltigkeitsziel).

 

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Themen: Nachhaltigkeit, Mitteldestillate, Wasseraufbereitung

Dr. André Rosehr

Dr. André Rosehr

Dr. André Rosehr ist als Manager Technical Services & Development die verbindende Schnittstelle zwischen Kunden, Vertrieb und Produktion. In dieser Funktion ist er technischer Ansprechpartner für die Bereiche Performance Solvents, Mitteldestillate und Erneuerbare Produkte. Sein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung neuer Produkte, Evaluierung neuer Rohmaterialien und Unterstützung der Transformation zu erneuerbaren und nachhaltigen Kohlenwasserstoffprodukten bei Haltermann Carless. T: +49 40 333 18 166 E-Mail: arosehr@h-c-s-group.com

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